Ich liebe Rückbeugen. Mein Herz zu öffnen, mich dabei groß, elegant und stark zu fühlen. In meiner täglichen Morgen-Yogapraxis sind somit immer Rückbeugen mit dabei. Es hilft mir, selbstbewusst und voller Energie in den neuen Tag zu starten.
Doch es gab eine Zeit, in der ich keine einzige herzöffnende Asana mehr schaffte. Die körperliche Kraft war noch da. Was gefehlt hat, war die mentale Kraft. Die Kraft, mich aufzurichten, mich groß zu machen, war weg. Natürlich wusste ich schon vorher, dass ich etwas an meiner Lebenssituation ändern musste. Ein Großteil meines Lebens war nicht mehr mit meinen neuen Werten vereinbar. Wie kam es dazu?
Als ich vor ca. 2 Jahren meinen Weg zur Spiritualität gefunden habe, änderten sich meine Sichtweisen, Gewohnheiten und meine Denkweise. So passten sich nach und nach auch meine Werte an. Dies passierte alles ganz schleichend und so war mir nicht bewusst, in welchem Maße ich mich verändert hatte. Viele neue Dinge kamen in mein Leben: Pferde und damit auch neue Menschen, unsere absolut liebenswerte Katze, eine Yogalehrer-Ausbildung mit einigen neuen Menschen, zwei NLP-Ausbildungen mit vielen Erkenntnissen über mich selbst und auch die Gitarre wurde wieder aus der Abstellkammer gekramt. Manche Dinge durften auch gehen, beispielsweise das regelmäßige Krafttraining mit dröhnender Metal-Musik, Diskobesuche (solche, die dafür bekannt sind, dass man andere Menschen mit den Ellenbogen wegschubsen muss, um für seinen Platz zu sorgen) oder das Verschlingen von Lebensratgebern.
Diese Veränderungen passierten schleichend und ohne viel Aufregung. Dass dies Schritte in die "richtige" Richtung waren, erkannte ich daran, dass ich sie ohne Widerstand in mein Leben integrieren konnte. Sowohl die Tiere, als auch meine Ausbildungen und die Musik stimmten voll und ganz mit meinen Werten überein. All das erfüllte mich sehr und hat dazu beigetragen, dass sich meine neuen Werte festigen und ausbauen konnten. Zwar konnte ich die Werte noch nicht in Worte fassen, doch ich merkte, dass "alles in die gleiche Richtung geht", "sich gut und stimmig anfühlt", "mich vollkommen erfüllt, auch in schwierigeren Phasen".
Hört sich doch nun alles super an, oder??? :)
Bisher hatte ich "nur" von meiner Freizeit gesprochen. Die restliche Zeit verbrachte ich natürlich in der Arbeit. Ich arbeitete immer noch in meinem Ausbildungsunternehmen und hatte meine erste Stelle inne, die ich direkt nach der Ausbildung übertragen bekommen hatte. Sie passte damals sehr gut zu mir und ich spürte, dass mich der Job erfüllt und mich sowohl fachlich als auch menschlich sehr weiterbringen konnte. Ich identifizierte mich sehr stark mit dem Unternehmen und meiner Tätigkeit. Und so fiel es mir unglaublich schwer, mich letztendlich davon zu lösen. Meine neuen Werte (Menschlichkeit, Hilfe geben, Harmonie) bzw. hatte ich diese Werte schon vorher, aber noch nicht so stark ausgeprägt, passten in Kombination mit meiner gesamten Persönlichkeit inkl. meiner "Macken" nicht mehr in einen mittelständischen Konzern. Ich spürte dies mal mehr und mal weniger, konnte mich aber aufgrund der beschriebenen Identifikation nicht davon lösen.
Und so kam es, als sich auch die Arbeitssituation zuspitzte, dass ich eines Tages keine Rückbeugen mehr praktizieren konnte. Zwar wusste, ich dass sie mir helfen würden, doch ich hatte keine mentale Kraft mehr, mich innerlich - und so auch äußerlich - aufzurichten. Oft endete meine Yogapraxis verzweifelt auf dem Bauch liegend, weil mein Versuch für die Baby-Kobra (Bhujangasana) gescheitert war.
Meine Yogapraxis zeigte mir also ganz genau, welche meiner Themen ich dringend lösen musste. Meine innere Haltung zeigte sich auch äußerlich: dunkle Kleidung, ungeschminkt und gesenkter Blick. Bestimmt war von meiner Seite aus auch ein versteckter Hilferuf mit dabei : "Helft mir, denn ich kann mir nicht mehr helfen!” Ich fragte mich, warum denn niemand meine Not erkannte. Doch jetzt muss ich mich selber an der Nase packen: Frage ich denn immer nach, wenn jemand mal “schlecht aussieht”? In der Hektik des Alltags sind meine eigenen Interpretationen oft schneller und ich denke mir etwas wie "bestimmt nur schlecht geschlafen”, "vielleicht das Wetter", etc.
Und so denke ich, dass oft eine Hemmschwelle da ist, direkt nachzufragen, ob alles in Ordnung ist. Vielleicht ist es auch die Angst vor der Antwort? Vielleicht etwas aus Angst, so viel Nähe zuzulassen? Und genau hier sind wir wieder beim Thema Rückbeugen.
Die Wirkungen von Rückbeugen:
Mental:
harmonisiert das Herzchakra und fördert somit Liebe, Mitgefühl, Menschlichkeit, Herzenswärme, Güte, Harmonie, Versöhnung, Frieden
hebt die Stimmung und sorgt für positive Gedanken
fördert das Selbstbewusstsein
energetisierend und motivierend
Körperlich:
öffnet die ganze Körpervorderseite
dehnt die oft verkürzten Hüftbeugemuskeln (perfekter Ausgleich vom zu vielen Sitzen)
dehnt die Bauchmuskulatur
öffnet die Schultern
kräftigt die Rückenmuskulatur
unterstützt die tiefe Einatmung
Die passende Yogapraxis:
Passend zu diesem Thema findest du hier eine Yogaeinheit zum Mitmachen für jedes Level. Mit Rückbeugen öffnen und stärken wir auf energetischer Ebene unseren Herzbereich. Außerdem werden wir auch unser Kehlchakra harmonisieren, um unsere Herzenswünsche kommunizieren zu können und mitfühlend und offen auf andere Menschen zugehen zu können und offen und ehrlich nach deren Befinden fragen können.
Und wenn du die Vermutung hast, dass deine Werte nicht mit deinem aktuellen Alltag übereinstimmen, können wir Mithilfe einiger NLP-Techniken gemeinsam deine Werte herausfinden und prüfen, in welchem deiner wichtigen Lebensbereiche eine Veränderung passieren darf.
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