Atmen ist das erste, was wir tun, wenn wir auf die Welt kommen.
Der Atem begleitet uns zu jeder Zeit, so lange wir leben. Es atmet uns ein... es atmet uns aus... und wieder ein... und wieder aus...
Bis wir eines Tages aufhören zu atmen und wir uns auf eine neue Reise begeben.
Bis wir wieder auf die Welt kommen und alles wieder mit dem ersten Atemzug beginnt.
Die Bedeutung der Atmung im Yoga:
Im Hatha Yoga ist neben den Asanas, der Ernährung, der Entspannung und positiven Gedanken/Meditation auch die Atmung ein wichtiger Bestandteil.
Die bewusste Atemlenkung und -kontrolle wird im Yoga "Pranayama" genannt. Der Fluss des üblichen Atems wird dabei bei guter Körperhaltung verlängert und verfeinert.
Prana = Lebensenergie
Ayama = Kontrolle
Durch die Atmung wird unser Sonnengeflecht aktiviert. Dort ist unsere Lebensenergie, Prana, gespeichert. Durch den Atem verteilt sich Prana in unserem ganzen Körper.
Außerdem wird unser Körper bei jeder Einatmung mit neuem Sauerstoff versorgt und bei jeder Ausatmung werden Abfallstoffe ausgeschieden.
Dies gilt auch für unsere Gedanken. Über eine bewusste Atmung, insbes. der Ausatmung, kommen die Gedanken leichter zur Ruhe und der Geist lässt sich beruhigen.
Die Purna-Atmung:
Die Purna-Atmung wird auch als vollständige Yogaatmung bezeichnet. Diese findet in drei zusammenhängenden Stufen statt. Für den Beginn lohnt es sich, jede Stufe extra zu üben:
Einatmung beginnt im unteren Bauch
Atem geht weiter in die Rippenbögen
und endet in den Schlüsselbeinen
Die Ausatmung erfolgt langsam und vollständig.
Lass deine Atmung dabei ganz ruhig und subtil fließen.
Wenn dir diese Technik vertraut ist, kannst du beginnen, die Atempausen wahrzunehmen. Es gibt eine Pause in der Atemleere, welche auch für geistige Leere steht. Und eine Pause in der Atemfülle, welche für Konzentration steht.
Die Purna-Atmung reguliert den pH-Wert des Blutes, regt den Stoffwechsel an und massiert die Bauchorgane von innen.
Der Ujjayi-Atem:
Der Ujjayi-Atem wird auch als ozeanischer Atem bezeichnet, weil der Reibelaut in der Kehle an ein Meeresrauschen erinnert. Oft wird die Atmung auch als siegreicher Atem bezeichnet, da durch den Ujjayi-Atem die Konzentration auf sich selbst begünstigt wird, was die "wilden Gedanken besiegt".
Diese Atmung sollte idealerweise dein Begleiter in deiner gesamten Yogapraxis sein. Sie hilft dir bei den Asanas für mehr Durchhaltevermögen und Kraft. Außerdem wird die Yogaeinheit durch den tieferen und langsameren Atem ruhiger.
Außerdem sorgt die Atemtechnik für gereinigte Atemwege und befreit von überschüssigem Schleim.
Bitte übe den Ujjayi-Atem bei Bluthochdruck nur sehr sanft.
Für den Ujjayi-Atem kannst du dir vorstellen, dass du eine Glasscheibe anhauchen würdest. Atme dafür ganz normal über die Nase ein und hauche beim ausatmen eine imaginäre Glasscheibe an. Wenn dir das Gefühl in deiner Kehle und das Geräusch dazu vertraut sind, kannst du die gleiche Technik auch mit geschlossenem Mund üben. Wenn dir auch dies vertraut ist, kannst du den Ujjayi-Atem auch während der Einatmung praktizieren.
Deine Rippenbögen weiten sich bei jeder Einatmung und schließen sich bei jeder Ausatmung wieder.
Kurz bevor du ganz ausgeatmet hast, ziehst du einen Bauch leicht nach innen und oben. Und es folgt die langsame und tiefe Einatmung.
Meditation "Kurze Auszeit mit Atmung und Achtsamkeit":
Übungsvideo:
Hier geht´s zum Video, indem beide Atemtechniken nochmal erklärt und praktiziert werden - verbunden mit einigen mobilisierenden Asanas.
Sorge gut für dich, deinen Körper und deinen Geist. Lade dich mit neuer Lebensenergie (Prana) auf und beruhige deinen Geist.
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